In Baden-Württemberg ist ein Ex-Bürgermeister in eine Prügelei geraten – wohl wegen einer zugeparkten Ausfahrt. Es ist nicht das erste Mal, dass Michael W. auffällt. Der ehemalige Bürgermeister der baden-württembergischen Gemeinde Pfronstetten ist am Donnerstag in eine handgreifliche Auseinandersetzung mit seinem Nachbarn geraten. Das berichtet RTL unter Berufung auf Videoaufnahmen von der Prügelei. Auslöser ist demnach wohl der BMW von Ex-Bürgermeister Michael W. gewesen – er hatte angeblich die Ausfahrt des Nachbarn blockiert. Wer den Streit angefangen hat, ist unklar. Die beiden Beteiligten beschuldigen sich gegenseitig. Der 73-jährige Nachbar des ehemaligen Bürgermeisters schildert den Hergang der Schlägerei im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung zumindest so: Er habe sich über das Auto beschwert und wurde erst beschimpft – dann wurde er "zu Boden gestoßen und bekam voll auf die Fresse". Auch sein 51-jähriger Sohn soll geschlagen worden sein. Überfall im Industriegebiet: Brutaler Messerangriff – Kripo setzt Belohnung aus Einfamilienhaus gestürmt: SEK überwältigt 17-Jährigen in Kinderzimmer Ex-Bürgermeister beruft sich auf Notwehr W. stellt die Eskalation im Gespräch mit der Zeitung anders dar: "Der Rentner packte meine Frau, schlug brutal auf sie ein, trat sie in den Unterleib. Dann prügelte er zusammen mit seinem Sohn auf mich ein. Ich handelte in absoluter Notwehr." Laut dem ehemaligen Bürgermeister trug er mehrere Verletzungen davon: Er habe sich eine Hand gebrochen, außerdem wurde eine Zahnbrücke beschädigt. Auch die Polizei gibt an, dass mehrere der Beteiligten verletzt wurden. Nun werde wegen Körperverletzung ermittelt, heißt es. W. wurde wegen Stalking verurteilt 2004 war Michael W. als parteiloser Bürgermeister der Gemeinde Pfronstetten ins Amt gekommen. Obwohl eine Amtszeit für Bürgermeister von Gemeinden in Baden-Württemberg eigentlich acht Jahre beträgt, wurde W. schon 2008 wegen zu häufiger Krankmeldungen seines Postens enthoben. Zuvor gab es in der Gemeinde immer wieder Beschwerden über den Bürgermeister: Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, soll er nach der Wahl etwa die örtliche Waschanlage benutzt haben – ohne dafür zu zahlen. Mit seiner Nachbarschaft liegt der 58-Jährige schon länger im Clinch: Im vergangenen Jahr wurde W. wegen Stalking zu neun Monaten Bewährung verurteilt. Es soll gemeinsam mit Frau und Töchtern die Nachbarn ausspioniert und illegal gefilmt haben.