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Stuttgart: Stadt meldet 785 Millionen Euro Defizit – Folge der Auto-Krise

Stuttgart lebte lange von und mit dem Auto. Nun brechen die Steuereinnahmen weg. Medien sprechen von "Detroit Vibes". Und das vor den Landtagswahlen 2026. Für Stuttgart sieht es nicht gut aus. Auch nach dem Aus für das Verbrenner-Aus durch die EU . Mehr als einhundert Jahre lang lebte die Stadt im Neckertal von und mit dem Auto. Nun kündigen Industriegiganten wie Daimler , Porsche und Bosch massiven Stellenabbau an. Die Gewinne der Unternehmen sinken und das hat Folgen: Die Stadt Stuttgart meldet 785 Millionen Euro Verlust. Nur in diesem Jahr. "Wir müssen fast überall sparen", sagte Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU). Statt erwarteter 1,2 Milliarden Euro wird die Stadt im Jahr 2025 nur 750 Millionen Euro einnehmen. Umfrage: Jeder Fünfte im Südwesten fürchtet um Job Analyse: Diese Autobauer könnten die Krise überwinden Meinung: Daimlers Luxustour in den Abgrund Auch die weiteren Prognosen klingen nicht gut. Für die Jahre 2026 bis 2030 dürfte das jährliche Haushaltsdefizit mehrere Hundert Millionen Euro betragen. Folge: Die Stadt muss bis 2030 insgesamt 2,4 Milliarden Euro Schulden machen, um die notwendigen Investitionen finanzieren zu können. "Wir wollen und können keine abrupte Vollbremsung vornehmen, sondern lediglich eine kontrollierte, allerdings für alle spürbare Bremsung", so CDU-Mann Nopper. Doch ist die Lage dramatisch. "Isch over", titelte die "Süddeutsche Zeitung" über eine Reportage aus der Stadt und spricht über "Detroit Vibes". Schlechte Stimmung vor den Landtagswahlen 2025 Zur Erinnerung: Die Stadt im US-Bundesstaat Illinois war einst das Zentrum der Autowelt mit Größen wie Ford und General Motors . Geblieben ist bis auf den Sound der Stadt davon wenig. Längst gilt Detroit in Lehrbüchern für Geografie und Stadtplanung als Beispiel für "Shrinking Cities": So nennen Fachleute schrumpfende Städte mit schwächelnder Industrie und sinkender Bevölkerungszahl. In Baden-Württemberg sahen sie das schon kommen. Der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann machte sich vor drei Jahren auf in die USA . Pittsburgh sei interessanter als Kalifornien , befand schon damals der baden-württembergische Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne). Die linksalternative Berliner Zeitung "taz" notierte aus dem Begleittross: "Pittsburgh, Pennsylvania , ist in diesem Kontext eine spannende Stadt. In Gebäuden der niedergegangenen Stahl- und Kohleindustrie arbeiten heute die Start-ups der Zukunftsbranchen: Künstliche Intelligenz, Robotik, autonome Autos. Teile des Gelds der frühen Industriemilliardäre sind in Top-Unis geflossen, in denen Forschung und Umsetzung am Markt Hand in Hand gehen." Sie wussten also schon, was in Stuttgart kommt. Nun ist die Zukunft schneller Gegenwart als gedacht. Kretschmann geht. Am 8. März 2026 sind Landtagswahlen in Stuttgart. Die Grünen liegen in den Umfragen hinter der führenden CDU und der AfD auf Rang 3 . Auch der Spitzenkandidat der Grünen in Stuttgart, Cem Özdemir , unterstützt das Aus vom Verbrenner-Aus. "Der Hybrid muss aus der Schmuddelecke", so Özdemir. In Stuttgart sind sie mit dem Auto groß geworden. Das Stadion des örtlichen Fußballklubs VfB Stuttgart liegt in der Mercedes-Benz-Straße. Das Robert-Bosch-Krankenhaus ist weit über die Stadt hinaus als Klinik bekannt. Das Stuttgarter Ballett – finanziert auch über die Gewerbesteuereinnahmen – zählt zu den führenden Ensembles weltweit. Nun drohen die Steuermillionen der Auto-Giganten zu versiegen. Das Lokalblatt "Stuttgarter Zeitung" samt Schwesterblatt "Stuttgarter Nachrichten" wurde unlängst veräußert. An die "Südwest Presse" in Ulm . Ein etablierter Verlag. Ohne Zweifel. Aber die Botschaft ist deutlich: Der Vorort übernimmt die Hauptstadt in Baden-Württemberg. Der Ausverkauf hat längst begonnen in Stuttgart. Oberbürgermeister Nopper stimmte schon mal auf schwierige Zeiten ein und sagte: "Ob wir nach den dramatischen Gewerbesteuer-Einbrüchen an weiteren Steuererhöhungen vorbeikommen, kann ich heute noch nicht sagen."