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Diesel-Skandal: BGH bestätigt Urteil gegen Audi-Chef Stadler

Betrug in 17.177 Fällen – der BGH bestätigt den Schuldspruch gegen Ex-Audi-Chef Stadler. Andere Verfahren im Abgas-Skandal sind noch offen. Das Urteil gegen den früheren Audi-Chef Rupert Stadler im Dieselskandal ist rechtskräftig. Dies teilte der Bundesgerichtshof in Karlsruhe mit. Ende Juni 2023 hatte das Landgericht München Stadler und zwei Mitangeklagte wegen Betrugs zu hohen Bewährungs- und Geldstrafen verurteilt. Es war das erste strafrechtliche Urteil in Deutschland im Dieselskandal, der die Branche erschüttert und Milliardenschäden verursacht hatte. Gegen das Urteil hatten die Angeklagten Revision eingelegt, diese wurde aber nun vom 1. Strafsenat des Bundesgerichtshofs verworfen. Die Nachprüfung des Urteils habe keinen Rechtsfehler zum Nachteil der Angeklagten ergeben. Stadler war wegen Betrugs in 17.177 Fällen verurteilt worden. Analyse: Diese Autobauer könnten die Krise überwinden Folgen: Stuttgart meldet Defizit von 785 Millionen Euro Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts hatte Stadler wegen "Betrugs in 17.177 tateinheitlichen Fällen" zu einem Jahr und neun Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung und der Zahlung von 1,1 Millionen Euro verurteilt. Er habe die Manipulation der Abgasreinigung großer Audi-Dieselmotoren zwar nicht veranlasst, aber den Verkauf der Autos viel zu spät gestoppt, hieß es damals zur Begründung. Neben Stadler hatten auch der Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz sowie der Ingenieur P. in dem Verfahren vor Gericht gestanden. Alle drei Angeklagten hatten Geständnisse abgelegt. Hatz wurde zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren und zur Zahlung von 400.000 Euro verurteilt, P. zu einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung und 50.000 Euro Bewährungsauflage. Die Kammer legte ihnen einen Schaden von 2,3 Milliarden Euro zur Last, denn ein Großteil der Fahrzeuge war in den USA verkauft worden und hatte dort nach Aufdeckung der Tricksereien nach US-Gesetz nur noch Schrottwert. Für in Deutschland verkaufte Autos setzte das Gericht nur 5 Prozent Wertverlust an. Skandal steht für Anfang des Niedergangs der Autoindustrie Der frühere Chef der Motorentwicklung und spätere Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz sowie der Ingenieur P. hatten laut Urteil ab 2008 dafür gesorgt, dass Abschalteinrichtungen in die Abgassteuerungen eingebaut wurden. Damit hielten die Autos Grenzwerte auf dem Prüfstand ein, auf der Straße aber nicht. Ziel war es, sich den nachträglichen Einbau größerer Adblue-Tanks für die Abgasreinigung zu sparen, nachdem sich die Techniker des Konzerns verrechnet hatten. Der VW-Konzern, zu dem auch Audi und Porsche gehören, wollte damals mit dem "Clean Diesel" den US-Markt erobern. Die Entwickler standen unter Zeit- und Erfolgsdruck, und Abteilungsleiter P. forderte von seinen Mitarbeitern "intelligente Lösungen", um die kaum erfüllbaren Erwartungen zu erfüllen. Der Betrug um die Abgaswerte leitete zunächst einen Reputationsverlust der deutschen Autoindustrie ein. Millionenstrafen gegen die Konzerne folgten, vor allem in den USA. Nun kämpft die Industrie um Anschluss im zukunftsträchtigen Markt der E-Autos.