Diese Wartungen brauchen auch selten genutzte Autos
Selten bewegt heißt nicht wartungsfrei: Öl, Bremsflüssigkeit und Dichtungen altern auch im Stand – Wartungspflichten gelten auch für selten genutzte Fahrzeuge. Viele Fahrzeuge stehen lange ungenutzt, eine Wartung kann aber trotzdem nötig werden. Wie der ADAC in einer Liste darlegt, ist die Prüfung einiger Verschleißteile zeitabhängig. Andere wiederum verschleißen durch Nutzung. Selten genutzte Autos, Wohnmobile und andere Fahrzeuge sind nicht zwingend wartungsfrei, wie der nachfolgende Überblick zeigt. Wartung: Seltene Nutzung ist kein Schutz vor Verschleiß Wer sein Fahrzeug nur selten nutzt, wähnt es oft in gutem Zustand. Doch Stillstand bedeutet nicht, dass die Technik unberührt bleibt. Gummidichtungen, Schläuche und Reifen altern weiter, selbst wenn das Auto in der Garage steht. Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen und fehlende Bewegung lassen Materialien spröde werden. Ein häufiger Fehler ist, den Wagen über Monate unbewegt stehen zu lassen. Dadurch können Reifen Standplatten entwickeln, Bremsen rosten an den Scheiben fest, und Öl sammelt sich unten in der Wanne, was die Schmierung beim ersten Start beeinträchtigt. Auch Batterien verlieren kontinuierlich Ladung, besonders bei modernen Autos mit Ruhestromverbrauch durch Bordelektronik. Lesen Sie auch : Welche Wartungsarbeiten sind notwendig? Sorgfältige Pflege : Autopflege: Warum Wartung alleine den Wert nicht erhält Regelmäßige Start- und Bewegungszyklen Seltene Nutzung heißt nicht totale Ruhe. Damit Flüssigkeiten zirkulieren und bewegliche Teile geschmiert bleiben, sollte das Fahrzeug regelmäßig bewegt werden. Empfohlen ist, den Motor wenigstens einmal im Monat zu starten und das Auto für etwa 15 bis 30 Minuten zu fahren. So wird der Motor auf Betriebstemperatur gebracht, Feuchtigkeit im Abgassystem verdampft und die Batterie geladen. Wird das Auto nicht gefahren, kann auch ein Batterieladegerät helfen, um Tiefentladung zu vermeiden. Bremsen sollten während dieser Bewegungsphasen vorsichtig betätigt werden, um oberflächlichen Rost an den Scheiben zu lösen. Zusätzlich lohnt es sich, den Reifendruck leicht über dem Sollwert zu halten, wenn längere Standzeiten zu erwarten sind. Wartung, Dokumentation und Versicherung Auch bei geringer Nutzung bleiben bestimmte Wartungsintervalle bestehen. Öl altert chemisch, auch ohne viele Fahrkilometer, daher sollte der Ölwechsel mindestens einmal jährlich erfolgen. Gleiches gilt für Bremsflüssigkeit, die hygroskopisch ist und mit der Zeit Wasser zieht. Eine regelmäßige Sichtprüfung durch Fachpersonal verhindert Folgeschäden. Besitzer sollten Wartungen dokumentieren, um bei späterem Verkauf oder im Versicherungsfall den Nachweis über Pflege und Verkehrssicherheit zu haben. Manche Versicherungen bieten spezielle Tarife für Saison- oder Garagenfahrzeuge, verlangen jedoch eine nachweislich gepflegte Technik. Vernachlässigte Wartung kann im Extremfall sogar zum Verlust des Versicherungsschutzes führen. Gut zu wissen: Auch wenn selten genutzte Fahrzeuge weniger beansprucht werden, endet die Verantwortung des Halters nicht mit dem Stillstand. Selbst Oldtimer sollten einmal im Jahr "frühjahrstauglich" gemacht werden, um Standschäden zu verhindern.
