TÜV-Report 2026: Das sind die besten gebrauchten E-Autos
Gebrauchte E-Autos aufgrund hohen Wertverlustes schon nach kurzer Zeit deutlich günstiger als ein neuer Stromer. Diese acht Modelle weisen auch nach mehreren Jahren Gebrauch wenige Mängel auf. Nach drei Jahren muss ein Neuwagen zum ersten Mal zur Hauptuntersuchung. Das erklärt, warum in den Statistiken des TÜV bislang so wenige E-Autos aufgetaucht sind: Erst in den vergangenen Jahren sind die Zulassungszahlen so stark gestiegen, dass eine statistische Auswertung einiger Modelle überhaupt möglich war. Mittlerweile sind es immerhin 18 verschiedene Autos (Vorjahr: 10), die im "Auto Bild"-TÜV-Report gelistet sind. Wichtigste Erkenntnis: E-Autos schneiden weder deutlich besser oder schlechter ab als Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselmotor. Eine typische Schwachstelle bei vielen Stromern sind die Bremsen: Durch die Rückgewinnung von Energie beim Verzögern (Rekuperation) werden sie seltener benutzt und verschleißen vor allem durch Nichtgebrauch. Hier sind die acht Fahrzeuge, die bezüglich ihrer Platzierung über dem Durchschnitt ihrer Altersklasse (erste HU nach zwei bis drei Jahren) liegen. Die Mängelquote gibt an, wie viel Prozent der Autos der Altersgruppe aufgrund erheblicher Mängel durchfallen. Die Gesamtplatzierung zeigt, wie gut das jeweilige Modell im Gesamtvergleich mit allen Autos abschneidet. Platz 8: VW ID.3 (Gesamtplatzierung: 44) Mit dem ID.3 startete VW in ein neues Elektrozeitalter – zumindest, was die neue technische Plattform MEB betrifft. Kritik ernteten vorwiegend die ersten Modelljahre wegen ihrer Softwareprobleme, dem umständlichen Bedienkonzept und einfachen Materialien im Innenraum, was den grundsätzlichen Qualitäten des Kompaktstromers keinen Abbruch tut: Er bietet viel Platz, hat ein gut abgestimmtes Fahrwerk und eine gute Langzeitqualität: Beim TÜV gibt er eine solide Figur ab, lediglich die Fußbremse zeigt eine gewisse Anfälligkeit. Mängelquote : 3,5 Prozent Durchschnittliche Laufleistung: 27.000 km Platz 7: Hyundai Ioniq 5 (Gesamtplatzierung: 32) Er erinnert an den Ur-Golf, ist aber in Wirklichkeit deutlich größer: Mit dem Ioniq 5 hat Hyundai einen leistungsfähigen Crossover auf die Räder gestellt, der dank 800-Volt-Bordnetz eine hohe Ladeleistung, dazu bis zu 325 PS und hohe Batteriekapazitäten für Reichweiten bis 500 Kilometer bietet. Die Qualität ist gut, hier und da stören sich Kunden an Hartplastikelementen. Teuer sind die Ersatzteile und die Versicherung, doch große Schwächen bis auf das Ablenklicht und die Lenkgelenke zeichnen sich bisher nicht ab. Großer Pluspunkt: Acht Jahre Garantie. Mängelquote : 4,9 Prozent Durchschnittliche Laufleistung: 46.000 km Platz 6: Hyundai Kona Elektro (Gesamtplatzierung: 29) Seit 2018 gibt es den Kona auch in elektrisch. Das Kompakt-SUV ist stadttauglich, bietet ausreichend Platz und spätestens seit dem Facelift 2020 ordentliche Reichweiten mit einem bis zu 64 kWh großen Akku. Nur die Schnellladeleistung (bis zu 77 kWh) ist ausbaufähig. Ärger machen vor allem die Bremsscheiben, ansonsten sollten Käufer auch die Beleuchtung im Blick behalten. Mängelquote: 4,8 Prozent Durchschnittliche Laufleistung: 37.000 km Platz 5: Renault Twingo Z.E. (Gesamtplatzierung: 23) Auf Basis des Cityflitzers Twingo mit Benzinmotor präsentierte Renault 2021 die Elektrovariante. Er ist wendig und bietet recht viel Platz auf kleinem Raum. Mit 82 PS und rund 190 Kilometern Reichweite empfiehlt er sich vorrangig für den urbanen Einsatz. Vereinzelt gibt es bei der HU Probleme an Federn, Dämpfern und Achsaufhängungen – die Mängelquoten liegen aber nicht über dem Durchschnitt. Beanstandungen an den Lenkgelenken liegen auf niedrigem Niveau, aber deutlich über dem Schnitt, heißt es im TÜV-Report. Bemängelt wird gelegentlich die Fußbremse – wichtig ist aber vor allem, dass beim Gebrauchtkauf ein Zertifikat über den Zustand der Batterie vorliegt. Mängelquote : 4,6 Prozent Durchschnittliche Laufleistung: 25.000 km Platz 4: BMW i3 (Gesamtplatzierung: 23) 2013 kam der Elektro-Crossover auf den Markt, 2018 gab es eine Überarbeitung mit veränderter Optik und leistungsfähigeren Batterien. Vier Sitzplätze, nach hinten aufschwingende Fondtüren und ein luftiger Innenraum mit Recyclingmaterialien machen den Bayern zu etwas Besonderem. Es macht Spaß, ihn zu fahren, vor allem in der sportlichen S-Variante. Wenn der Zustand des Akkus und der allgemeine Zustand in Ordnung sind, sollten Gebrauchtkäufer eigentlich nur die Fußbremse im Blick behalten, die doppelt so oft bemängelt wird wie der Durchschnitt. Mängelquote: 4,6 Prozent Durchschnittliche Laufleistung: 26.000 km Platz 3: Fiat 500e (Gesamtplatzierung: 11) Die Kulleraugen seines Vorgängers und die Proportionen sind geblieben, doch technisch ist der Fiat 500e (ab 2020) ein vollkommen neu entwickeltes Auto. Alles ist etwas hochwertiger und großzügiger als zuvor, bis zu 320 Kilometer Reichweite sind möglich. Beim TÜV zeigt er sich grundlegend solide. In die Karten spielen dem kleinen Elektro-Italiener seine recht geringen Laufleistungen. Ab und an treten Ladeprobleme auf, auch das Infotainment neigt zu kleineren Abstürzen. Mängelquote: 4,2 Prozent Durchschnittliche Laufleistung: 26.000 km Platz 2: Audi Q4 e-tron (Gesamtplatzierung: 8) Der kompakte Q4 e-tron teilt sich die technische Basis mit VW ID.3, Skoda Enyaq und Co. Ihn gibt es zusätzlich in einer Fließheckvariante (Sportback). Das Platzangebot ist in Ordnung, die Bedienung mittelmäßig. 170 bis 340 PS sind im Angebot, die mäßige Ladeleistung wurde mit einem Facelift 2023 auf bis zu 175 kW erhöht. Trotz seines Gewichts fährt der Q4 e-tron recht agil und federt souverän. Die Verarbeitung hält allerdings nicht mit dem hohen Preis Schritt. Bei den meisten Punkten bereitet der Q4 e-tron bislang keinen Ärger, vor allem die Fußbremse des SUV sollten Käufer im Blick behalten. Mängelquote: 4,0 Prozent Durchschnittliche Laufleistung: 42.000 km Platz 1: Mini Cooper SE (Gesamtplatzierung: 6) Mängel? Gibt es bei der Elektroversion vom Retro-Mini tatsächlich selten. Seit 2020 ist er auf den Straßen unterwegs, optisch unterscheidet sich die E-Version nicht vom Verbrenner. Auch das Fahrgefühl ist ähnlich, die Reichweite ist mit maximal 270 Kilometern eher mittelmäßig, der nur 28,9 kWh große Akku lädt mit bis zu 50 kW. Das ist im Vergleich zu modernen E-Autos wenig zeitgemäß. Dafür brilliert er beim TÜV: Achsaufhängungen und Bremsscheiben machen bei der ersten HU keinen Ärger. Mängelquote: 3,5 Prozent Durchschnittliche Laufleistung: 27.000 km Das sind die Verlierer beim TÜV Auf den hinteren Rängen liegen das Tesla Model Y (17,3 Prozent Mängelquote), das Tesla Model 3 (13,1 Prozent) und der Dacia Spring (13,0 Prozent).
